Beratungsagentur WMP beendet Saudi-Arabien-Mandat Ermittler durchsuchen Villa in der Türkei im Fall Khashoggi

Ankara/Berlin · Auf der Suche nach sterblichen Überresten des Anfang Oktober im Istanbuler Konsulat Saudi-Arabiens getöteten saudischen Journalisten Jamal Khashoggi haben Ermittler in der Türkei eine Villa durchsucht.

Ein Brunnen auf dem Anwesen in der Nähe der Stadt Termal in der Provinz Yalova stehe im Fokus der Durchsuchungen, berichtete gestern die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Die Istanbuler Staatsanwaltschaft bestätigte die Durchsuchung.

Ein Mitglied des von Riad geschickten 15-köpfigen Kommandos habe am Tag vor Khashoggis Ermordung mit dem Eigentümer der Villa telefoniert, teilte die Staatsanwaltschaft mit. „Es wird eingeschätzt, dass es in dieser Unterredung um die Entsorgung (oder) das Verstecken der Leiche Jamal Khashoggis nach seiner Zerstückelung ging“, hieß es weiter. Was die Durchsuchung gebracht hat, wurde nicht mitgeteilt.

Unterdessen hat die Berliner Kommunikationsagentur WMP Eurocom AG als Reaktion auf den Mord an Khashoggi und nach öffentlicher Kritik die Beratung der saudischen Führung beendet. „Nach der schrecklichen Tat müssen wir heute feststellen, dass sowohl unsere Mittler-Rolle als auch die Möglichkeiten, die Reformkräfte zu unterstützen, von der deutschen Öffentlichkeit nicht mehr gesehen und von uns deshalb nicht vertreten werden kann“, sagte WMP-Chef Michael Inacker dem Branchendienst Meedia.

Inacker wies in dem Interview Vorwürfe zurück, die Arbeit habe dazu gedient, die öffentliche Meinung in Deutschland im Sinne des Königshauses zu manipulieren.

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