Erkaufter Zugang gehört in den USA zur politischen Gepflogenheit

Washington. Das Gebaren der Christdemokraten in Nordrhein-Westfalen wirkt peinlich improvisiert im Vergleich zu der etablierten Mechanismen des politischen Sponsorings in den USA. Dort erkaufen sich Unternehmen seit jeher Einfluss über gut bezahlte Lobbyisten

Washington. Das Gebaren der Christdemokraten in Nordrhein-Westfalen wirkt peinlich improvisiert im Vergleich zu der etablierten Mechanismen des politischen Sponsorings in den USA. Dort erkaufen sich Unternehmen seit jeher Einfluss über gut bezahlte Lobbyisten. Diese sitzen während des Gesetzgebungsverfahrens in Senat und Repräsentantenhaus und versuchen dort unmittelbar, Abgeordnete zu beeinflussen. Ähnlich wie im Fall Jürgen Rüttgers läuft es in amerikanischen Präsidentschaftswahlkämpfen. Dort gehört es zur Gepflogenheit, wohlhabenden Einzelpersonen und Unternehmen für eine großzügige Spende Zugang zum Kandidaten zu geben. Je nach Höhe des Beitrags posiert der Kandidat strahlend zum gemeinsamen Erinnerungsfoto oder kommt am Tisch vorbei, um ein paar Hände zu schütteln. Nach der Wahl gibt es andere Formen der Erkenntlichkeit. Am berühmtesten ist vielleicht die Einladung zu einer Übernachtung im Schlafzimmer Abraham Lincolns, das Bill Clinton im Weißen Haus seinerzeit für ausgewählte Sponsoren freimachte. Barack Obamas Vorgänger George W. Bush lud auf seine Ranch im texanischen Crawford ein.spa

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