Erfolg gegen den IS-Terror: Kobane ist frei
Kobane · Lange sah die Welt dem Vordringen der Terror-Miliz IS in Syrien und im Irak hilflos zu. Doch nun melden Kurden die Befreiung der umkämpften Stadt Kobane. Auch im Irak verliert IS offenbar an Boden.
Hoffnung im Kampf gegen den islamistischen Terror. Kurdische Kämpfer haben der Miliz des Islamischen Staats (IS) eine schwere Niederlage zugefügt und die nordsyrische Stadt Kobane vollständig befreit. Damit endete gestern nach rund vier Monaten vorerst eine der erbittertsten Schlachten im syrischen Bürgerkrieg, die unter den Augen der Weltöffentlichkeit stattfand. Kurdische Einheiten brachten gestern im Osten Kobanes die letzten Viertel unter ihre Kontrolle, wie einer ihrer Sprecher bestätigte. Die Kurden hoffen nun, die Extremisten auch in anderen Kampfgebieten zurückdrängen zu können.
Der IS hatte im September seinen Vormarsch auf die vor allem von Kurden bewohnte Stadt an der Grenze zur Türkei begonnen. Zunächst überrannten IS-Kämpfer die Dörfer im Umland und trieben Zehntausende Menschen in die Flucht. Von Kobane selbst konnten die Extremisten teilweise mehr als die Hälfte unter Kontrolle bringen. Mit Hilfe von Luftangriffen der USA und ihrer arabischen Verbündeten gelang es den Kurden jedoch, die Extremisten nach und nach zurückzudrängen. Fast 1200 IS-Dschihadisten wurden in den Kämpfen um Kobane getötet, insgesamt habe es 1800 Tote gegeben, berichtete die Beobachtungsstelle für Menschenrechte in Syrien .
Auch im benachbarten Irak meldeten die Sicherheitskräfte Erfolge gegen den IS. Die Extremisten seien aus der kompletten Provinz Dijala nördlich von Bagdad vertrieben worden. "Irakische Streitkräfte kontrollieren alle Städte, Bezirke und Unterbezirke der Provinz", sagte General Abdelamir al-Saidi.
Der IS rief seine Anhänger zu weiteren Anschlägen auf. Die Muslime in Europa und im Westen sollten "die Kreuzfahrer in ihren eigenen Ländern und wo immer sie gefunden werden" ins Visier nehmen, hieß es in einer Audiobotschaft von IS-Sprecher Abu Mohammed al-Adnani. >