Istanbul Erdogan nennt Herausforderer Terroristen

Istanbul · Vor der Wahl in der Türkei hat Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan Terrorvorwürfe gegen seinen inhaftierten Herausforderer Selahattin Demirtas erhoben und ihm das Recht auf eine Kandidatur abgesprochen.

„Meine werten Brüder, aus einem Terroristen kann kein Präsidentschaftskandidat werden“, sagte Erdogan gestern bei einem Wahlkampfauftritt im nordwesttürkischen Sakarya über Demirtas. Dieser geht bei der Wahl am 24. Juni für die pro-kurdische HDP ins Rennen um das Präsidentenamt. Die Wahlkommission hat Demirtas zur Präsidentenwahl zugelassen, ungeachtet dessen, dass er seit November 2016 wegen Terrorvorwürfen inhaftiert ist.

Erdogan warf Demirtas gestern allerdings erneut vor, den Tod „von 53 meiner Bürger, meiner kurdischen Brüder in Diyarbakir verschuldet“ zu haben. Er bezog sich auf Tote bei Zusammenstößen vor allem in der Kurdenmetropole Diyarbakir im Oktober 2014. Anlass war die Belagerung der kurdischen Stadt Kobane in Nordsyrien durch IS-Terrormiliz. Demirtas war zu dem Zeitpunkt HDP-Chef, die damals zu Straßenprotesten aufgerufen hatte.

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