Frankfurt. Für Anleger wurden gestern dunkle Erinnerungen wach: Wegen der Insolvenz der US-Investmentbank Lehman Brothers und des Verkaufs des Bankhauses Merrill Lynch rutschten Aktienindizes rund um den Globus in den Keller. Der Dax knickte zeitweise um über vier Prozent ein. Zwar waren die Kursverluste an der Wall Street am "Schwarzen Montag" vor gut 21 Jahren deutlich stärker ausgefallen - der US-Index Dow Jones hatte damals an einem Tag rund 22,5 Prozent verloren. Dennoch zeigt der aktuelle Kursrutsch nach Ansicht von Finanzexperten, dass die im Sommer 2007 ausgebrochene Finanzkrise noch nicht ausgestanden ist. Für die Verbraucher in Deutschland dürften die aktuellen Turbulenzen jedoch kaum Folgen haben. "Bankkunden in Deutschland brauchen angesichts der drohenden Lehman-Pleite keinerlei Befürchtungen zu haben", sagt Finanz-Experte Wolfgang Gerke vom Bayerischen Finanz Zentrum in München. Es sei zwar anzunehmen, dass die Bank eine Reihe von Verbindlichkeiten auch gegenüber deutschen Banken habe. Deren Umfang hält sich nach Ansicht Gerkes jedoch in Grenzen. Davon abgesehen seien die Einlagen der Bankkunden grundsätzlich durch die Entschädigungseinrichtung und den Einlagensicherungsfonds der Banken geschützt, sagt Gerke. Weltweite VerunsicherungAuch nach Einschätzung der Finanz-Expertin Edda Castelló von der Hamburger Verbraucherzentrale müssen sich die Inhaber von Girokonten oder Sparbüchern keine Gedanken machen. "Für Aktienanleger sieht das Ganze natürlich etwas anders aus", sagt Castelló. Viele Papiere brachen weltweit auf Grund der Verunsicherung an den Märkten ein. Insgesamt hätten sich diese Verluste aber in Grenzen gehalten, urteilt Castelló. afp