Endlich traut sich einer

Die unerträgliche Polemik gegen EU-Parlamentspräsidenten Martin Schulz nach seiner Rede in der Knesset trifft den Falschen. Der Deutsche gehört zu den Vorkämpfern gegen den Antisemitismus in Europa.

Den Boykott israelischer Produkte, die in den Siedlungen hergestellt werden, lehnt er ab. Einen Politiker wie Schulz sollte sich Israel warmhalten. Einer wie er sollte kritisieren dürfen, wo Kritik angebracht ist. Schulz sprach aus, was er denkt. Endlich hielt sich ein einflussreicher deutscher Politiker nicht länger an übervorsichtige Protokolle. Endlich scheute mal einer die offene Auseinandersetzung nicht.

Es weht ein kalter Wind aus Europa Richtung Nahost. Die Israelis müssen jetzt verstehen, dass sie ein Festhalten an "Groß israel" teuer zu stehen kommen wird. Sie sind es, die für ein Scheitern des Friedensprozesses international zur Verantwortung gezogen werden.

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