Empörung über geplante Komödie zu Schlecker-Frauen
Potsdam · Eine TV-Komödie über das Schicksal der Schlecker-Frauen? Diese Idee finden viele nicht witzig. Von einem „Gipfel der Geschmacklosigkeit“ sprach Christel Hoffmann, die Betriebsratschefin der Pleite gegangenen Drogeriemarktkette.
"Es ist keine Komödie, es war eine Tragödie und ist es heute noch", sagte Hoffmann, die bei der Abwicklung noch für die Insolvenzverwaltung tätig ist. "Ich weiß nicht, ob die ganze Republik darüber Schmunzeln möchte, dass 25 000 Menschen die Existenz unter den Füßen weggezogen wurde."
Die Produktionsfirma Ufa hatte am Montag mitgeteilt, dass für den Privatsender RTL eine Komödie mit dem Titel "Die Schleckerfrauen" gedreht werden soll. Sie soll den Überlebenskampf von fünf Mitarbeiterinnen erzählen, deren Filiale in Berlin-Moabit geschlossen werden soll. Regisseur Uwe Janson sagte, geplant sei ein Film im Stil von britischen Arbeiterkomödien wie "Ganz oder gar nicht". Der Streifen, in dem arbeitslose Stahlarbeiter eine Strip-Show veranstalten, um Geld zu verdienen, war 1997 sehr erfolgreich.