Eltern von Schulschwänzern verlieren Teile des Sorgerechts

Hannover. Um die gestiegene Zahl von Schulschwänzern einzudämmen, hat das Amtsgericht Hannover ein bundesweit einmaliges Projekt gestartet. Wenn Kinder mehr als 20 unentschuldigte Fehltage haben und massive Probleme in der Familie vorliegen, können die Jugendrichter den Eltern jetzt das Sorgerecht in schulischen Angelegenheiten entziehen

Hannover. Um die gestiegene Zahl von Schulschwänzern einzudämmen, hat das Amtsgericht Hannover ein bundesweit einmaliges Projekt gestartet. Wenn Kinder mehr als 20 unentschuldigte Fehltage haben und massive Probleme in der Familie vorliegen, können die Jugendrichter den Eltern jetzt das Sorgerecht in schulischen Angelegenheiten entziehen. Hat der Schulverweigerer schwere psychische Probleme, ist auch ein Entzug des Sorgerechts in Gesundheitsdingen möglich. Für diese Maßnahmen der Jugendrichter gebe es eine gesetzliche Grundlage, die bisher kein anderes Gericht angewendet habe, teilte die Kammer in Hannover gestern mit."Es geht darum, den Kindern mit 13, 14, wenn die Pubertät zuschlägt, nicht jegliche Bildungschancen fürs Leben zu nehmen", sagte Jugendrichter Jens Buck, von dem die jüngst angelaufene Initiative stammt. Schulschwänzern mit massiven familiären Problemen wird nun ein sogenannter Ergänzungspfleger zur Seite gestellt, der die Verantwortung in allen schulischen Dingen übernimmt. dpa

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