Kita-Gebühren Eltern im Saarland zahlen für Kitas besonders viel

Saarbrücken/Gütersloh · Kita-Gebühren belasten Eltern an der Saar stärker als in anderen Ländern. Die Koalition verspricht Besserung.

 Mit durchschnittlich 7,2 Prozent des Nettoeinkommens für ein Kind liegt das Saarland bundesweit auf Platz vier bei den Kita-Gebühren. (Symbolbild)

Mit durchschnittlich 7,2 Prozent des Nettoeinkommens für ein Kind liegt das Saarland bundesweit auf Platz vier bei den Kita-Gebühren. (Symbolbild)

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Durch die Betreuungskosten für ihre Kleinkinder werden Eltern im Saarland besonders stark finanziell belastet. Mit durchschnittlich 7,2 Prozent des Nettoeinkommens für ein Kind liegt das Saarland bundesweit auf Platz vier bei den Kita-Gebühren. Nur in Schleswig-Holstein (8,9 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (7,8) und Niedersachsen (7,3) zahlen Mütter und Väter noch mehr. Besonders wenig zahlen Eltern in Berlin (zwei Prozent). Auch kommen im Saarland weniger Eltern ganz um Kita-Beiträge herum (acht statt 16 Prozent im Bund).

Das ist das Ergebnis einer gestern vorgestellten Studie der Bertelsmann-Stiftung, für die bundesweit 10 500 Eltern mit Kindern bis sieben Jahre befragt worden waren. Danach ist die finanzielle Belastung ungleich verteilt: Armutsgefährdete Eltern, die über weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen Einkommens verfügen, geben monatlich fast zehn Prozent ihres Haushaltsnettoeinkommens für die Kita aus – Familien oberhalb der Armutsgrenze nur fünf Prozent.

Die Linksfraktion im Saar-Landtag erneuerte gestern ihre Forderung nach einer Abschaffung der Kita-Gebühren, wofür der Staat aber durch eine andere Steuerpolitik mehr Geld brauche, erklärte die bildungspolitische Sprecherin Barbara Spaniol. Saar-Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD) verwies darauf, dass die relativ hohe Belastung im Saarland auch durch die vergleichsweise niedrigen Einkommen und den hohen Anteil an Alleinerziehenden bedingt sei. Im Koalitionsvertrag von CDU und SPD sei zudem festgelegt, dass die Betreuung für Kinder in Kindertageseinrichtungen in drei Schritten um mindestens ein Viertel reduziert werden. „An der Umsetzung arbeiten wir gerade intensiv“, so Commerçon. Geplant sei, mit einer Absenkung ab dem Kindergartenjahr 2019/2020 zu beginnen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort