Eiskalte "Daisy" bremst Verkehr in halb Europa

Schwerin/Kiel/Saarbrücken. Eisige Schneefalle: Vor allem im Nordosten Deutschlands hat das Tief "Daisy" am Wochenende für Chaos gesorgt. Nach heftigen Schneefällen mit Sturmböen waren viele Straßen unpassierbar, zahlreiche Ortschaften wurden von der Außenwelt abgeschnitten

Schwerin/Kiel/Saarbrücken. Eisige Schneefalle: Vor allem im Nordosten Deutschlands hat das Tief "Daisy" am Wochenende für Chaos gesorgt. Nach heftigen Schneefällen mit Sturmböen waren viele Straßen unpassierbar, zahlreiche Ortschaften wurden von der Außenwelt abgeschnitten. Fehmarn und mehrere andere Ostsee-Inseln waren eingeschneit, bei Dahme in Schleswig-Holstein drohte wegen Sturmflut an der Ostsee ein Deich zu brechen. Der Landkreis Ostvorpommern rief Katastrophen-Alarm aus. Heute sollen zahlreiche Schulen an der Ostsee geschlossen bleiben.

Bei eisigen Temperaturen hatten in der Nacht zu gestern fast 300 Menschen in Autos, Bussen und Lastwagen ausgeharrt. Sie waren in Mecklenburg-Vorpommern auf der blockierten Autobahn A 20 bei Gützkow stecken geblieben; das Teilstück war noch gestern Abend teilweise gesperrt. Auch im Bahnverkehr gab es zahlreiche Behinderungen. Schneeverwehungen störten viele Weichen und machten einzelne Strecken unpassierbar. 44 Reisende wurden seit Samstagabend zwischen Stralsund und Anklam aus zwei Zügen gerettet, die in Schneewehen feststeckten. Am Flughafen Frankfurt mussten seit Samstagmorgen fast 350 Flüge annulliert werden.

In Frankreich verbrachten etwa 800 Passagiere wegen umgeleiteter Flüge die Nacht zu gestern auf dem Flughafen von Lyon. In Südpolen sind mehr als 80 000 Menschen seit Samstag ohne Strom, weil Versorgungsmasten unter der Schneelast nachgaben, in Holland saßen rund 100 000 Haushalte stundenlang im Dunkeln. Vier Bezirke im Osten Tschechiens riefen den Verkehrs-Notstand aus. Die Zahl der Kälte-Toten seit Beginn des ungewöhnlich heftigen Wintereinbruchs stieg europaweit auf mehr als 100.

Wenig dramatisch war derweil die Lage im Saarland: Die Polizeidienststellen und das Lagezentrum im Saarbrücker Innenministerium meldeten am Wochenende lediglich sechs Unfälle mit Blechschäden. und Meinung ddp/dpa/red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort