Interrail-Ticket Eine gute Idee – mit Makel

Selten hat sich eine europäische Idee so sehr wie ein Lauffeuer verbreitet. Weil die Vorstellung, 18-jährigen Europäern ein Ticket für die Länder Europas zu schenken, bestechend ist. Dabei haben die Kritiker ja Recht: Die EU-Kommission ist kein Reisebüro und nicht dazu da, Jugendlichen ihren Urlaub zu finanzieren.

Interrail-Ticket: Eine gute Idee – mit Makel
Foto: SZ/Robby Lorenz

Und auch die Tatsache, dass die Beschenkten nur eine Bahnfahrkarte bekommen, für Unterbringung und Verpflegung selber sorgen müssen, macht das Projekt schwierig. Denn viele können sich diese Zusatzkosten nicht leisten und sind damit von vorneherein ausgeschlossen. Umfragen zufolge haben überhaupt nur 50 Prozent der rund 5,8 Millionen jungen Europäer, die jedes Jahr 18 werden, Interesse daran, sich für einen Interrail-Pass anzustellen.

Trotzdem bleibt die Aktion ein Gewinn, weil sie dennoch jungen Menschen die Welt öffnet, in der sie leben. Europa wird zu einer zweiten Heimat. Und das wird die Menschen prägen, die diese Schwierigkeiten in Zukunft überwinden müssen. Und dafür lohnt sich jeder Euro, den die Verwirklichung dieser Idee kostet.

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