Aufnahmestopp für Ausländer Ein Tabubruch

Dass die Essener Tafel ganz offen und ganz offiziell keine Ausländer mehr aufnimmt, ist ein ungeheuerlicher Tabubruch. Noch schockierender ist allerdings, dass es dafür auch noch Zuspruch gibt – und das nicht nur von der AfD. Auch in der CSU gibt es Verständnis für diese Maßnahme. In sozialen Netzwerken wie Facebook ohnehin. Das zeigt, dass sich in unserer Gesellschaft einiges verändert hat. Werte, die noch vor wenigen Jahren im öffentlichen Diskurs als selbstverständlich galten, werden nun in Frage gestellt.

Aufnahmestopp für Ausländer: Ein Tabubruch
Foto: SZ/Robby Lorenz

Dazu gehört, dass niemand wegen seiner Herkunft diskriminiert werden darf. Ein Vermieter kann einen potenziellen Mieter laut Gesetz nicht einfach ablehnen, weil er Ausländer ist. Auch bei der Jobvergabe darf die Nationalität kein Kriterium sein. Nun aber bei der Essensausgabe an Bedürftige? Was kommt als nächstes?

Die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Essener Tafel handeln wahrscheinlich nicht aus böser Absicht. Sie sind schlicht mit dem Ansturm und dem Verhalten einiger Abnehmer überfordert. Deshalb braucht es klare Regeln – aber auch faire Kriterien für die Essens-Ausgabe.

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