Ein Steak von der First Lady höchstpersönlich

Ramstein. "Wie sind die Steaks?" Das ist die erste Frage, die Michelle Obama (Foto: afp) an die zahlreichen Soldaten und deren Familienangehörige richtet, die kauend um sie herumsitzen. Die Steaks scheinen zu schmecken, zumindest beschwert sich keiner. Die Fleischbrocken wurden ja auch von der Gattin des US-Präsidenten Barack Obama persönlich ausgegeben

Ramstein. "Wie sind die Steaks?" Das ist die erste Frage, die Michelle Obama (Foto: afp) an die zahlreichen Soldaten und deren Familienangehörige richtet, die kauend um sie herumsitzen. Die Steaks scheinen zu schmecken, zumindest beschwert sich keiner. Die Fleischbrocken wurden ja auch von der Gattin des US-Präsidenten Barack Obama persönlich ausgegeben. Michelle Obama ist am Donnerstag auf Kurzbesuch beim US-Stützpunkt Ramstein in der Pfalz. Am "Veterans Day", einem Gedenktag für Kriegsveteranen, besucht sie außerdem verwundete Soldaten im nahegelegenen US-Militärkrankenhaus in Landstuhl und trifft zum ersten Mal Bettina Wulff, die Frau des Bundespräsidenten.Der Besuch im Krankenhaus und das Treffen mit Wulff finden unter Ausschluss der Öffentlichkeit, also auch der Medien, statt. Mehrere Stunden soll sich Michelle Obama Zeit genommen haben, um in der Klinik mit Soldaten zu sprechen, die in Afghanistan oder im Irak verwundet wurden. Das halbstündige Treffen später mit Bettina Wulff soll dem Kennenlernen dienen. Wie es aus dem Bundespräsidialamt heißt, tauschen sich die beiden Frauen über ihr jeweiliges soziales Engagement aus. Außerdem geht es um die Themen Erziehung und Bildung. Wulff kam auf Wunsch Obamas nach Ramstein.Die Sicherheitsvorkehrungen sind - wie immer, wenn ein ranghoher US-Repräsentant in die Region kommt - extrem. Auf den umliegenden Straßen wimmelt es von Polizei, immer wieder sind Hubschrauber am Himmel zu sehen. Auch die wenigen auf der Airbase zugelassenen Journalisten werden penibel durchsucht.Vor dem Treffen mit der Präsidentengattin herrscht in einem Saal auf dem Gelände der Airbase geschäftiges Treiben. Die Soldaten sitzen mit ihren Familien um runde Tische - sie wurden zu einem kostenlosen Steak eingeladen. Dann steht Michelle Obama plötzlich hinter dem Büffet und zieht sich eine Schürze an. Der Koch neben ihr wirkt sichtlich überrascht und auch gerührt. Michelle Obama drückt ihn herzlich und fängt dann an, Steaks zu verteilen. Ein Steak von der First Lady - davon kann man noch seinen Enkeln erzählen. Eine halbe Stunde verteilt sie Fleisch.Schließlich hält die Präsidentengattin eine kleine Rede. Nach der Frage zur Qualität der Steaks geht es vor allem um den Dank, den sie den Militärangehörigen und ihren Familien übermitteln will. Botschafter der Vereinigten Staaten seien diese. Sie sichert den Soldaten ihre Solidarität und Unterstützung zu. "Ihr habt in mir eine Stimme im Weißen Haus." Dann geht sie von Tisch zu Tisch, schüttelt Hände, lässt sich fotografieren.Im vergangenen Jahr hatte schon ihr Mann Barack bei seinem Deutschland-Besuch einen Abstecher nach Ramstein gemacht. Der Flugplatz ist das wichtigste Drehkreuz des US-Militärs in Europa. In der Region um Kaiserslautern gibt es noch weitere große US-Militäreinrichtungen. Rund 50 000 Amerikaner leben hier, es soll die größte amerikanische Gemeinde außerhalb der USA sein. Der Normalbürger sieht von den Besuchen nur eine Begleiterscheinung: die gesperrten Straßen. dpa

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