Ein prima Sündenbock

Der Bischof von Limburg eignet sich gut als Sündenbock. Er ist konservativ, selbstherrlich und hat gelogen, dass sich die Fachwerk-Balken bogen.

Zugleich ist er ein engagierter Baumeister im Namen des Herrn, der mit erlesenem Geschmack gesegnet ist und die Wirtschaft im Limburger Land angekurbelt hat. Keine Frage: Seine Exzellenz wird dem Bistum ein bemerkenswertes Ensemble hinterlassen.

Indes, der Nutzwert des Limburger Skandals wird erst später zur Geltung kommen, wenn sich die Gemüter wieder beruhigt haben. Wenn Tebartz-van Elst Abschied genommen hat, um irgendwo Buße zu tun als kleines Licht. Denn dass der Bischof in Limburg keine Zukunft mehr hat, ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

Aber wie konnte es soweit kommen, dass ein Hirte seine Schäfchen so schamlos hinters Licht führt und sämtliche Maßstäbe verliert? Nun, es ist das alte Dilemma: Die Kontrollinstanzen funktionieren nicht. Hier hilft, wie stets, nur Transparenz, und Gott sei Dank ist Papst Franziskus genau davon beseelt.

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