Kommentar Ein politischer Eklat zur völlig falschen Zeit

Der Verdacht, dass sich die Mitglieder der geschäftsführenden Bundesregierung nun gegenseitig mit Taschenspieler-Tricks über den Tisch ziehen, wiegt schwer. Allerdings wäre die erneute Zulassung des Unkrautvernichters Glyphosat nie zustande gekommen, wenn sich alle amtierenden Minister der Regierung Merkel an den nach wie vor geltenden Koalitionsvertrag gehalten hätten. Doch dann gab Landwirtschaftsminister Christian Müller gegen alle Absprachen mit der SPD grünes Licht für das Pflanzenschutzmittel. Ein Eklat.

Kommentar: Ein politischer Eklat  zur völlig falschen Zeit
Foto: SZ/Robby Lorenz

Es stimmt, der Streit um das Herbizid mag am Schluss in einer nicht mehr rationalen Weise emotionalisiert worden sein. Doch das rechtfertigt es auf keinen Fall, dass sich in der Schlussphase dieser geschäftsführenden Bundesregierung die Minister gegenseitig hintergehen. Für die Überlegungen von Union und SPD über eine Neuauflage der großen Koalition war diese Glyphosat-Abstimmung der denkbar schlechteste Auftakt.

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