Kommentar Ein neuer Tiefschlag

Der mächtigste Mann der USA lässt sich gelegentlich von Wut und Emotionen leiten. Hinzu kommt eine latente Unfähigkeit, zu differenzieren und auch eigene Fehleinschätzungen einzusehen. Das hat nun zu einem neuen Tiefpunkt in der Präsidentschaft von Donald Trump geführt.

Kommentar: Ein neuer Tiefschlag
Foto: SZ/Robby Lorenz

Seine denkwürdige bizarre Pressekonferenz im Trump-Tower von New York hat den US-Präsidenten endgültig als Stammtisch-Polemiker entlarvt, dessen ideologische Nähe zur ultrarechten Szene in einigen Formulierungen schmerzlich zutage trat. Seine Behauptung, beide Seiten hätten in Charlottesville gewalttätige Tendenzen gezeigt, ist von den Fakten her zwar richtig. Rechtsextremisten und Neonazis traten ebensowenig wie Chorknaben auf wie Mitglieder der linken „Antifa“ und der „Black Lives Matter“-Bewegung. Knüppel, Reizgas und Molotow-Cockails fanden sich auf beiden Seiten. Doch damit haben – und das implizierte der Präsident – Amerikas linke Demonstranten noch längst keine Mitschuld am Tod einer jungen Frau durch einen vorsätzlich handelnden ultrarechten Amokfahrer. 

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