Ein kleiner Lichtblick

Meinung:

Ein kleiner Lichtblick

Von SZ-Korrespondent Stefan Vetter

Nur um die Bevölkerungszahl konstant zu halten, müsste jede Frau im Schnitt 2,1 Kinder gebären. Davon ist man bei aller positiven Tendenz weit entfernt. Und das trotz milliardenschwerer Ausgaben, um die Gründung von Familien zu erleichtern. Das Beste, was sich über diese Hilfen sagen lässt, ist, dass die Geburtenraten deshalb womöglich nicht noch stärker gesunken sind. Aber es bedarf eben auch eines kinderfreundlichen Klimas. Es braucht Arbeitgeber, die nicht gleich die Nase rümpfen, wenn Mütter oder Väter wegen ihres Nachwuchses früher gehen müssen. Notwendig sind Betreuungseinrichtungen mit langen Öffnungszeiten. Und es braucht Nachbarn, die Kinderspielplätze als Bereicherung statt als Störfaktor empfinden. Nur in der Kombination aus guten materiellen und ideellen Bedingungen kann der Trend zu mehr Kindern an Fahrt gewinnen. Für die Renten der "Baby Boomer" käme freilich auch diese Entwicklung zu spät. Es fehlt ein großer Teil der beitragszahlenden Generation dazwischen. Auch das gehört zur nüchternen Betrachtung des jüngsten Geburten-Lichtblicks.

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