Ein fataler Fehler

Meinung:Ein fataler Fehler

Von SZ-KorrespondentFrank Herrmann

Der Fall Ferguson ist komplizierter, als es die Schwarzweißmuster suggerieren, die mancher so schnell gestrickt hat. Dass der Polizist Darren Wilson in Notwehr handelte, als er die ersten Kugeln auf den schwarzen Teenager Michael Brown abfeuerte, darf man ihm glauben. Eine Grand Jury hat zu seinen Gunsten entschieden, wenn auch hinter verschlossenen Türen. Nur: Der Verzicht auf ein öffentliches Verfahren ist ein fataler Fehler. Das Procedere, nicht so sehr der Jury-Spruch an sich, scheint ihn zu bestätigen - den Standardverdacht schwarzer Amerikaner, dass sie von der Justiz noch immer als Bürger zweiter Klasse behandelt werden. Und darum geht es im Kern. Allein das lässt die Protestwelle weit über Ferguson hinaus rollen.

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