Kommentar Ein eiskaltes Machtspiel

Der türkische Präsident ist ein Meister im Polit-Poker. Das hat er schon während der fortdauernden Auseinandersetzung mit der Bundesregierung über in der Türkei inhaftierte Deutsche und bei den umstrittenen Wahlkampfauftritten seiner Regierungsmitglieder hierzulande bewiesen.

Kommentar: Ein eiskaltes  Machtspiel
Foto: SZ/Robby Lorenz

Im Fall des ermordeten Journalisten Khashoggi zeigt Erdogan erneut, wie sehr er Politik auch als eiskaltes Spiel versteht.

Er will den Druck auf Riad, zu dem die Türkei in Konkurrenz um regionalen Einfluss steht, möglichst lange aufrechterhalten. Darum geht es dem Präsidenten. Deswegen hat er gestern nichts Neues auf den Tisch gelegt. Er, der bekanntlich nicht gerade zimperlich im Umgang mit Journalisten im eigenen Land ist, nutzt die Gunst der Stunde, um sich auch international als Aufklärer in diesem weltweit beachteten Fall zu produzieren. Das wiederum soll ihm neues Prestige bringen und helfen, das schlechte Verhältnis zum Westen, insbesondere zu den USA, wieder etwas zu verbessern.

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