Ein denkwürdiges Jahr für Deutschland

Berlin · 1914, 1939, 1989 – das nächste Jahr wird zum Gedenkjahr der Superlative. Überall laufen die Vorbereitungen. Deutschland als einer der Hauptbeteiligten ist dabei eher spät dran. Auf einen wird es besonders ankommen: Bundespräsident Gauck.

Politik: Vor 20 Jahren - zwischen April und Juli 1994 - wurden mehr als 800 000 Menschen bei dem Völkermord in Ruanda ermordet. Vor 25 Jahren wurde Vaclav Havel zum Staatspräsidenten der Tschechoslowakei gewählt. Kunst: Michelangelo, Bildhauer, Maler und Baumeister, starb am 18. Februar 1564. 450 Jahre später wird die von ihm ausgemalte Sixtinische Kapelle in neues, glänzendes Licht getaucht.

Am 7. April jährt sich der Todestag El Grecos, eines der berühmtesten Maler Spaniens, zum 400. Mal. Auch an den wohl bekanntesten Maler Spaniens im 20. Jahrhundert wird erinnert: Vor 25 Jahren, am 23. Januar 1989, starb Salvador Dali. In Deutschland wurde vor 125 Jahren, im Sommer 1889, die Künstlerkolonie Worpswede gegründet. Musik: I n der Musik ist der 300. Geburtstag von Carl Philipp Emanuel Bach am 8. März der Anlass, einen bedeutenden Komponisten aus seinem Schattendasein zu befreien. Neben dem Sohn von Johann Sebastian Bach wird die Musikwelt auch an den 250. Todestag des Komponisten Wilhelm Hieronymus Pachelbel am 6. Juni und den 150. Geburtstag des Komponisten und Dirigenten Richard Strauss am 11. Juni erinnern. Literatur: Nicht nur England begeht am 1. April Shakespeares 450. Geburtstag. Das wird in seinem Geburtsort Stratford-upon-Avon, aber auch darüber hinaus gefeiert. In Deutschland steht am 4. Februar der 100. Geburtstag von Alfred Andersch (Vater eines Mörders) auf dem Kalender. Am 31. März jährt sich der Todestag des Lyrikers Christian Morgenstern zum 100. Mal. Philosophie: Am 29. Januar vor 200 Jahren starb Johann Gottlieb Fichte, ein bedeutender Vertreter des deutschen Idealismus. Am 14. Juni steht der 150. Geburtstag des Soziologen Max Weber an und am 23. September der 75. Todestag des Mediziners und Psychiaters Sigmund Freud. Die katholische Kirche blickt 2014 auf den 600. Jahrestag des Konzils von Konstanz zurück, das am 5. November 1414 eröffnet wurde. Und vor 750 Jahren, am 11. August 1264, führte Papst Urban IV. das Fronleichnamsfest ein. Doch der Blick reicht nicht nur bis ins Mittelalter zurück: Im November 1964 verabschiedete das Zweite Vatikanische Konzil das Ökumene-Dekret, das eine Neuausrichtung der katholischen Kirche gegenüber den anderen christlichen Konfessionen in die Wege leitete.

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HintergrundZum Gedenken an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren arbeitet das saarländische Kultusministerium derzeit an einem Kulturprogramm. Das Gebiet des heutigen Saarlands war damals Aufmarschzone der deutschen Truppen für die Schlachtfelder bei Verdun in Lothringen.Lothringen wurde nach dem Krieg 1870/71 vom Deutschen Reich annektiert. In Gavelotte bei Metz wird derzeit ein Museum errichtet, das sich mit den Schlachten um Lothringen, der wechselvollen Geschichte zwischen Krieg und Frieden, auseinandersetzt. red

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