Kommentar Ein bayerischer Scheinriese

Manchmal kann man sich über das, was Alexander Dobrindt so hinausposaunt, köstlich amüsieren. Zum Beispiel über seinen Satz, die 20-Prozent-Partei SPD könne nicht 100 Prozent ihrer Ziele umsetzen.

Kommentar: Ein bayerischer Scheinriese
Foto: SZ/Robby Lorenz

Das sagt einer, dessen CSU umgerechnet auf den Bund sechs Prozent geholt hat. Selten so gelacht. Das ist selbstverständlich viel Folklore für die bajuwarische Klientel. Aber etwas mehr Demut stünde der CSU gut zu Gesicht. Denn im Moment ist sie nur ein bajuwarischer Scheinriese. Gewiss: Personell ist die Wende eingeleitet. Aber inhaltlich? Da ist sie längst zu einer Ein-Themen-Partei rund um Migration verkommen. Getrieben von der Angst vor der AfD. Früher gab es wenigstens noch Maut und Betreuungsgeld, auch wenn beides Unsinn war. Heute weiß man nicht, woraus die CSU eigentlich immer noch ihren bundespolitischen Anspruch ableitet. Kraftmeierei reicht eben nicht aus, um wichtig zu sein. Da muss endlich wieder mehr kommen von der CSU.

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