Frauke Petry Ego-Trip und Wählertäuschung

Eine peinliche Posse, die der einstige AfD-Star Frauke Petry aufführt. Erst ihr Abgang in der Bundespressekonferenz samt Bekanntgabe, im Bundestag nicht der AfD-Fraktion angehören zu wollen; nun die Ankündigung, auch die Partei selbst zu verlassen. All das kommt freilich nicht völlig überraschend. Im Vorfeld des Kölner Parteitages im April war sie von den AfD-Spitzen gekonnt ausgebootet worden. Seitdem gilt Petry in der Partei als völlig isoliert. Ähnliches lässt sich für den Fraktionschef der AfD in NRW, Marcus Pretzell, sagen. Er ist Petrys Ehemann. Dass nun auch Pretzell der Partei den Rücken kehren will, ist nur konsequent. Die Familie hält zusammen.

Frauke Petry: Ego-Trip und Wählertäuschung
Foto: SZ/Robby Lorenz

Petry versteht Politik als Ego-Trip. Dass sie sich trotzdem für die AfD in den Bundestag hat wählen lassen, ist ein Skandal. Auch dass sie und ihr Mann nun wohl noch die nächsten Jahre weiter Diäten kassieren wollen. Denn ihre Mandate möchten beide nicht zurückgeben. Letztlich ist das Wählertäuschung. Sollte Petry das Kalkül verfolgen, die AfD spalten zu wollen, um eine eigene Gruppierung ins Leben zu rufen, dann hat sie sich den denkbar falschesten Zeitpunkt ausgesucht. Mitten im Triumph wird ihr kaum jemand folgen. Stattdessen wird sie das Schicksal von Bernd Lucke teilen, dem AfD-Gründer, den Petry einst entmachtete.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort