Diplomatischer Erfolg

Gastgeber François Hollande darf sich freuen. Ausgerechnet in seinem Land mit ihm als Zeremonienmeister gab es am Freitag ein kleines diplomatisches Erfolgserlebnis.

Kein Durchbruch freilich, aber immerhin: In den bisher völlig verfahrenen Konflikt um die Ukraine ist ein wenig Bewegung gekommen. 70 Jahre nach der Landung der Alliierten in der Normandie, die die Wende im Zweiten Weltkrieg einleitete, haben die dortigen Gedenk-Feierlichkeiten den Weg für eine mögliche Wende in der aktuellen Krise geebnet. In einer Situation, in der Russlands Präsident Putin zuletzt von seinen westlichen Amtskollegen gemieden wurde, bot die zunächst viel kritisierte Einladung Hollandes an den Kremlchef immerhin die Gelegenheit, wieder ins Gespräch zu kommen.

Dass Putin überdies völlig unerwartet auch mit Petro Poroschenko zusammenkam, darf als Quasi-Anerkennung des neugewählten ukrainischen Präsidenten gewertet werden. Sollte es nun wirklich zu einem direkten Dialog zwischen Kiew und Moskau kommen, wäre eine wichtige Forderung des Westens erfüllt. Dies dürfte auch US-Präsident Obama dazu bewogen haben, doch noch mit Putin zu sprechen. Das ist trotz der Kürze des Gesprächs ein wichtiges Zeichen. Der russische Präsident ist zurück aus der internationalen Isolation. Das ist ein erster Schritt in die richtige Richtung.

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