Diesel-Streit Lungenarzt-Verein fordert schärfere Grenzwerte

Saarbrücken · Für die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) scheint die Sache klar: Deutschland und die Welt brauchen härtere statt weichere Grenzwerte für Feinstaub, Stickoxide und Co.

In ihrem bereits im Dezember veröffentlichten Positionspapier bezieht die über 4000 Fachärzte und Wissenschaftler umfassende Organisation damit auch klar Stellung gegen die von ihrem Ex-Präsidenten Dieter Köhler getragene Initiative von 100 Lungenärzten. Diese zweifeln die wissenschaftliche Haltbarkeit der Vorgaben für Städte an. Im DGP-Papier heißt es hingegen dazu: „In Deutschland liegt die Krankheitslast durch Luftverschmutzung an zehnter Stelle der Risikofaktoren und ist damit auch hierzulande der wichtigste umweltbezogene Risikofaktor.“ Negative Gesundheitseffekte würden demnach auch unterhalb der derzeit in Deutschland gültigen europäischen Grenzwerte auftreten. Vielmehr konnte bisher „für die wissenschaftlich gut untersuchten Schadstoffe keine Wirkungsschwelle identifiziert werden, unterhalb derer die Gefährdung der Gesundheit ausgeschlossen ist“.

Die gesundheitlichen Auswirkungen würden dabei unter anderem den Atemtrakt betreffen, das Herz-Kreislauf-System und potenziell auch die neurologische Entwicklung in Kindheit und Alter. Für die DGP ist deshalb „eine weitere deutliche Reduktion der Luftschadstoffbelastung geboten und eine Absenkung der gesetzlichen Grenzwerte erforderlich“.

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