Diesel soll teurer als Benzin werden

Brüssel/Berlin. Nach dem Chaos um den Bio-Sprit E10 droht den Autofahrern neues Ungemach an der Tankstelle. Diesel-Kraftstoff könnte im Vergleich zu Benzin künftig deutlich teurer werden. Die EU-Kommission will am Mittwoch eine neue Energiesteuer-Richtlinie vorstellen, nach der Kraft- und Heizstoffe in einigen Jahren gemäß ihrem Energiegehalt besteuert werden sollen

Brüssel/Berlin. Nach dem Chaos um den Bio-Sprit E10 droht den Autofahrern neues Ungemach an der Tankstelle. Diesel-Kraftstoff könnte im Vergleich zu Benzin künftig deutlich teurer werden. Die EU-Kommission will am Mittwoch eine neue Energiesteuer-Richtlinie vorstellen, nach der Kraft- und Heizstoffe in einigen Jahren gemäß ihrem Energiegehalt besteuert werden sollen. Der Energiegehalt von Diesel ist höher als der von Benzin. Mit der überarbeiteten Richtlinie wolle die EU-Kommission Energiepreise "zeitgemäßer" machen, sagte ein Sprecher von EU-Kommissar Algirdas Semeta. Unter Berufung auf die EU-Kommission berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am Freitag, der Mindeststeuersatz für Diesel müsse deshalb um 17 Prozent über dem von Benzin liegen. Derzeit wird ein Liter Superbenzin mit 65,5 Cent Mineralölsteuer belegt, ein Liter Diesel mit 47 Cent.Der Verband der Automobilindustrie sagte voraus, an der Zapfsäule werde der Liter Diesel nach den EU-Plänen in Zukunft um mindestens zehn Cent teurer verkauft als der Liter Benzin. Den Vorstoß aus Brüssel kritisierte der ADAC als "willkürliche Festlegung". Der Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer sagte dagegen, die künstliche Subventionierung von Diesel in Deutschland habe bisher wichtige technische Entwicklungen blockiert.

Derweil gibt es beim Thema E10 Bewegung: Der Mineralölkonzern Aral wird künftig an seinen 2500 Stationen neben Diesel, E10 und Superplus wieder das gewohnte Super-Benzin mit fünf Prozent Ethanol (E5) und 95 Oktan anbieten. Damit komme man dem Wunsch der Kunden nach. Unklar blieb gestern, wie Aral den Preisabstand zwischen E5 und E10 halten will. und Meinung dpa/red

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