Kommentar Die unsinnigen Grenzwerte müssen vom Tisch

Es hat lange gedauert, aber inzwischen wird die Frage immer dringlicher gestellt, warum der gemessene Wert von Stickoxiden im Freien bei nicht mehr als 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft liegen darf. Diese Zahl beruht auf reiner Willkür, auch wenn die Weltgesundheitsorganisation (WHO) diesen Grenzwert einst festgelegt hat.

 Lothar Warscheid

Lothar Warscheid

Foto: SZ/Robby Lorenz

Schon um dessen Entstehung ranken sich seltsame Geschichten, wie die, dass als Datenbasis 30 Jahre alte Gasherde herhalten mussten. Darum hat man sich lange nicht geschert, zumal die Stickoxid-Belastung immer weiter zurückging. Doch jetzt rücken Fahrverbote näher. Autos, die eigentlich noch jahrelang ihren Dienst tun könnten, verlieren schlagartig an Wert. Der Diesel wird in die Schmuddelecke gestellt, obwohl die Selbstzünder in Sachen Verbrauch und Schad­stoff-Ausstoß keinen Vergleich zu scheuen brauchen. Die Folge ist, dass zahlreiche Autozulieferer, die Diesel-Komponenten herstellen,  ziemlich harten Zeiten entgegensehen und Tausende von Arbeitsplätzen in Gefahr geraten. Dabei wurde die Sache mit den Stickoxiden nicht von der Politik bemängelt, sondern von einem kleinen Abmahnverein, der Deutschen Umwelthilfe (DUH), ans Licht der Öffentlichkeit und vor die Gerichte gezerrt. Seitdem sehen alle diesem Treiben der DUH zu, die allerdings nichts anderes macht, als ihr Geschäftsmodell bis zur Schmerzgrenze auszureizen.

Jetzt wird es höchste Zeit, dass die Politik das Primat des Handels wieder an sich zieht. Diese unsinnigen Grenzwerte müssen vom Tisch. Wie die Ärzte fordern, muss ein Moratorium her, bei dem die Werte so lange außer Kraft gesetzt werden, bis wissenschaftliche Klarheit herrscht. Und es muss schnell gehen, denn der angerichtete Schaden ist schon immens.

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