Die Stirnen empor

Es grollte von Ost, es grollte von West, Am Himmel zuckt es von Flammen, Wir standen, die Faust um die Schwerter gepreßt, Und bissen die Zähne zusammen. Wir standen und schwiegen – nun ist es vorbei! Vorbei das Zaudern und Zagen! Hinüber über die Lande schwingt sich ein Schrei: Ihr w o l l t es, so s o l l t ihr es tragen! O Stunde im letzten Juliglanz, Vernimms aus unendlichen Reihen: Wir lassen den Boden des Vaterlands Den heiligen, nicht entweihen! Wir standen besonnen, Gewehr bei Fuß.



Und bissen die Zähne zusammen,

Nun ist es vorbei! Dir Volk meinen Gruß!

Es reißt und hinein in die Flammen!

Die Stirnen empor! Die Fahnen voran!

Zum Walle auf an die Grenzen! Und reiten wir heim, so sollt ihr dann

Mit deutschem Eichenlaub uns kränzen!

Rudolf Geck war Feuilletonist der "Frankfurter Zeitung". Das Gedicht wurde am 3. August 1914 in der SZ abgedruckt

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