Kommentar Die SPD wiederholt alte Fehler
Das Versprechen von Andrea Nahles an die zweifelnde SPD-Basis hat gelautet: Diese Große Koalition wird anders als die vorherigen. Die Geschichte wiederholt sich nicht. Die SPD wird beweisen, dass man sich in einer Regierung mit der Union profilieren kann.
Mit einem beinharten Auftreten. Und mit sozialdemokratischen Themen. Die Geschichte wiederholt sich doch. Die SPD wird nicht nur für das schlechte Erscheinungsbild der Groko abgestraft. Sie begeht auch eigene, schwere Fehler. Beinhart war Nahles Auftreten im Fall Maaßen zum Beispiel wahrlich nicht. Es wiederholen sich auch die Ungeschicklichkeiten in einfachen PR-Fragen. So schickt die SPD mit Katarina Barley eine ihrer Besten ins Europaparlament. Doch Zeitpunkt und Art der Verkündigung der Spitzenkandidatur missrieten.
Langfristig noch gravierender: Im Bundestag gab es diese Woche wahre sozialdemokratische Festspiele. Mietpreisbremse, das Gute-Kita-Gesetz, die Qualifizierungsoffensive, das Gesetz zur Entlastung der gesetzlich Versicherten. Alle Kernthemen der SPD standen auf der Tagesordnung. Und auch diesmal war keine Kommunikationsstrategie vorbereitet, um die eigenen Erfolge breit zu verkaufen.
