„Die Söhne Bolivars fürchten das Imperium nicht“

Caracas/Washington · Venezuelas linker Staatschef Nicolás Maduro hat dem US-Geheimdienst-Spezialisten Edward Snowden erneut Asyl angeboten und ist demonstrativ auf Gegenkurs zu den USA gegangen. „Wir haben entschieden, dem jungen Edward Snowden politisches Asyl zu gewähren im Namen des unabhängigen Venezuela“, sagte Maduro bei einer Veranstaltung im Bundesstaat Agarua.

"Die Söhne Bolivars fürchten das Imperium (die USA) nicht", sagte er mit Blick auf den südamerikanischen Freiheitskämpfer und venezolanischen Nationalhelden Simón Bolivar. Derzeit ist noch unklar, ob der am Moskauer Flughafen Scheremetjewo festsitzende Snowden das Asylangebot Venezuelas annimmt. Er hatte in mehreren Ländern Anträge gestellt, auch in Venezuela.

Unklar ist aber, wie der 30-Jährige den Flughafen verlassen kann. Er hat derzeit keinen gültigen Reisepass und die mögliche Flugroute nach Caracas ist noch unklar. Auch die linksregierten und US-kritischen Länder Nicaragua und Bolivien hatten signalisiert, Snowden aufnehmen zu wollen. Venezuelas Opposition warf Maduro indes vor, mit dem Asylangebot von internen Problemen in dem südamerikanischen Land ablenken zu wollen.

Snowden hatte unter anderem enthüllt, dass der US-Nachrichtendienst NSA mit seinem Programm "Prism" weltweit in ungeahntem Ausmaß die Kommunikation per E-Mail und Telefon ausspäht. Die USA suchen den IT-Spezialisten wegen Geheimnisverrats.

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