"Die Saarbrücker Zeitung - ein starkes Stück Saarland"

Saarbrücken. Vertreter von Staat und Medien haben sich beim 250-Jahre-Jubiläum der Saarbrücker Zeitung klar zu Pressefreiheit und unabhängigem Journalismus bekannt. Bundesverfassungsrichter Udo Di Fabio und Saarlands Ministerpräsident Peter Müller (CDU) betonten gestern bei einem Festakt im Saarländischen Staatstheater, die freie Presse sei Grundlage für Demokratie und Menschenwürde

Saarbrücken. Vertreter von Staat und Medien haben sich beim 250-Jahre-Jubiläum der Saarbrücker Zeitung klar zu Pressefreiheit und unabhängigem Journalismus bekannt. Bundesverfassungsrichter Udo Di Fabio und Saarlands Ministerpräsident Peter Müller (CDU) betonten gestern bei einem Festakt im Saarländischen Staatstheater, die freie Presse sei Grundlage für Demokratie und Menschenwürde. "Das freie Wort gehört unverzichtbar zu jenem aufrechten Gang, welcher das Menschsein ausmacht", sagte Di Fabio. Die Presse kontrolliere politische Herrschaft. "Sie kann das nur in einer Freiheit machen, die bis zur Grenze des Irrtums und der Falschmeldung geht", betonte der Karlsruher Jurist. Dass sich Politiker über mediale Berichterstattung auch ärgerten, sei in der Pressefreiheit bereits angelegt und "ein Stück weit Normalität".Müller hob hervor, die SZ habe "schwere und schwierige Stunden" erlebt, immer wieder habe sie für unabhängige Berichterstattung kämpfen müssen. Heute sei sie "im Land omnipräsent"; außerhalb des Landes werde sie mit großer Aufmerksamkeit wahrgenommen. "Sie ist ein starkes Stück Saarland", betonte der Regierungschef. Eine lebendige Demokratie sei ohne freie Presse nicht vorstellbar. Müller sagte, Politiker hätten zwar das Recht, sich über die Berichterstattung zu ärgern. "Sie haben aber die Pflicht, dafür Sorge zu tragen, dass die Presse das Recht hat, Falsches, Unfaires und Unrichtiges zu schreiben, denn nur dann ist Demokratie lebendig." Müller stellte zugleich die Kriterien der Medien für die Auswahl von Nachrichten infrage. "Will der Leser wirklich nur den Skandal?", fragte er.

Die heutige Saarbrücker Zeitung war 1761 als "Nassau-Saarbrückisches Wochen-Blat" gegründet worden. Heute verkauft sie täglich rund 150 000 Exemplare. Mit ihrer publizistischen Leistung bleibe die SZ für die Region auch in der Zeit des Internets unverzichtbar, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Saarbrücker Zeitung, Joachim Meinhold. Zeitungen befänden sich allerdings in einer "sehr wettbewerbsintensiven, schwierigen Umbruchsituation". Der SZ-Aufsichtsratsvorsitzende Stefan von Holtzbrinck unterstrich, die SZ stehe "heute sehr gut da, vermutlich besser denn je". Er sagte der SZ eine "sonnenreiche Zukunft" voraus. Auch von Holtzbrinck betonte die Wichtigkeit der "Sicherung der Meinungsfreiheit und eines aufrichtigen und unabhängigen Journalismus". > Seiten A 2 und A 3: Berichte kir

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