Die CSU jubelt, feiert und mischt jetzt noch kräftiger mit

München · Erst die Rückkehr zur Alleinherrschaft in Bayern, jetzt um die 50 Prozent im Freistaat bei der Bundestagswahl: Seehofer und seine CSU kommen aus dem Jubeln nicht mehr heraus. Der Chef spricht von einem „goldenen September".

. Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche jubelt Horst Seehofer: Auf der CSU-Wahlparty in München wurde der Parteichef gestern Abend empfangen wie die Reinkarnation von Franz Josef Strauß. Zu einem Zeitpunkt, da der Union die absolute Mehrheit der Sitze im Bundestag vorausgesagt wurde, stellte Seehofer nüchtern fest: "Nichts kann mehr dazu beitragen, dass wir eingeholt werden."

Der Erfolg der CSU ist durchschlagend: Rund 50 Prozent hat die Partei in Bayern geholt und damit etwa acht Prozentpunkte mehr als 2009. Egal, welche Regierung in Berlin gebildet wird, die CSU wird in den Verhandlungen kräftig mitmischen. "Wir werden von Bayern aus alles tun, dass wir unsere Vorstellungen bestmöglich und weitestmöglich durchsetzen", versprach Seehofer, dessen Partei erst vergangene Woche die absolute Mehrheit im bayerischen Landtag gewann.

Fast so groß wie die Freude über das in Bayern eingefahrene Ergebnis war auf der Wahlparty die Schadenfreude über den Misserfolg der Grünen. Nicht die FDP war für CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt der "Verlierer des heutigen Abends", sondern die Grünen. Gegenüber den Umfragen vor einigen Monaten hätten sie die Hälfte ihrer Wähler verloren, erklärte Dobrindt. Deren "überholter Politikentwurf" passe nicht zu einer "bürgerlichen Partei", wehrte er Fragen nach einer schwarz-grünen Zusammenarbeit ab. Doch war den Christsozialen weniger nach Strategiedebatten, sondern mehr zum Feiern zumute. Sonst sei es ja nicht seine Natur, sagte Seehofer, aber "heute werde ich auch feiern", sprach er und verkündete: "O'zapft is!"

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