"Die Bereitschaft zu einer Organspende muss größer werden"

Wie haben Sie die Transplantation damals erlebt?Göppel: Es war ein ganz großes Geschenk meiner Frau, ein Stück ihrer selbst für einen anderen, für mich, herzugeben. Das ist das größte Geschenk, das man geben kann. Das hat unsere Beziehung und das ganze Verhältnis in der Familie seither sehr geprägt

Wie haben Sie die Transplantation damals erlebt?Göppel: Es war ein ganz großes Geschenk meiner Frau, ein Stück ihrer selbst für einen anderen, für mich, herzugeben. Das ist das größte Geschenk, das man geben kann. Das hat unsere Beziehung und das ganze Verhältnis in der Familie seither sehr geprägt. Was muss sich in Deutschland in Sachen Organspenden verändern?Göppel: Im Moment beträgt die durchschnittliche Wartezeit in Deutschland für eine Nierenspende sieben Jahre. Das ist für viele Patienten zu lang. Ich hoffe, dass der Fall Steinmeier jetzt zu einer breiten Diskussion führt. Die Bereitschaft zu einer Organspende muss größer werden. In Spanien oder Österreich sind die Wartezeiten viel kürzer.Was ist die Ursache dafür?Göppel: Es liegt auch am gesetzlichen Rahmen. Bei uns müssen die Angehörigen immer ihr Einverständnis erklären, wenn einem Verstorbenen eine Niere entnommen werden soll. Der Moment kurz nach dem Tod eines Menschen ist aber für eine solche Entscheidung der ungünstigste Zeitpunkt, den man sich denken kann. Und die Spenderausweise, die man zu Lebzeiten ausfüllen kann, finden leider keine richtige Verbreitung; die elektronische Gesundheitskarte, in der das vermerkt sein könnte, gibt es noch nicht. Es geht alles sehr langsam voran.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort