Deutschland stockt Haiti-Hilfe deutlich auf: 7,5 Millionen Euro für Katastrophengebiet

Berlin. Deutschland hat angesichts der dramatischen Lage im Inselstaat Haiti seine Hilfe deutlich aufgestockt. Die Bundesregierung stelle 7,5 Millionen Euro für die Erdbebenopfer bereit, kündigte Außenminister Guido Westerwelle (FDP) an. Das Entwicklungshilfeministerium steuere davon 2,5 Millionen Euro als Nahrungsmittelhilfe bei

Berlin. Deutschland hat angesichts der dramatischen Lage im Inselstaat Haiti seine Hilfe deutlich aufgestockt. Die Bundesregierung stelle 7,5 Millionen Euro für die Erdbebenopfer bereit, kündigte Außenminister Guido Westerwelle (FDP) an. Das Entwicklungshilfeministerium steuere davon 2,5 Millionen Euro als Nahrungsmittelhilfe bei. Der Minister äußerte sich bestürzt über die "biblischen Ausmaße" der Katastrophe. Er rief die Deutschen zu Spenden auf. Westerwelle und Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel (FDP) beschlossen die zusätzliche Hilfe am Samstagabend nach einer Sitzung mit dem Krisenstab. Mit diesen Mitteln können Hilfsorganisationen die Bevölkerung mit dringend benötigten Nahrungsmitteln, Medikamenten, Notunterkünften und mit sauberem Trinkwasser versorgen. So sind zwei Trinkwasseraufbereitungsanlagen des Technischen Hilfswerks (THW) auf dem Weg in die Hauptstadt Port-au-Prince. Sie sollen 60 000 Menschen mit sauberem Wasser versorgen. Eine mobile Krankenstation des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), mit der 30 000 Patienten ambulant betreut werden können, traf im Laufe des Sonntags ein.Mobiles Krankenhaus Westerwelle kündigte an, dass die Bundesregierung von den zusätzlichen Geldern unter anderem ein mobiles Krankenhaus samt Ärzten, Schwestern und Techniker nach Haiti senden wolle. Medizinische Versorgung habe derzeit "unbedingte Priorität", sagte er. Der Minister will sich in den kommenden Tagen intensiv mit den internationalen Partnern Deutschlands abstimmen. In Brüssel findet heute ein Sonderrat der Europäischen Union zu dem verheerenden Erdbeben statt, an dem von deutscher Seite der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Werner Hoyer (FDP), teilnehmen wird. Zur Koordinierung der deutschen Maßnahmen treffen sich Verantwortliche morgen im Auswärtigen Amt zu einer Sondersitzung des Koordinierungsausschusses Humanitäre Hilfe mit den zuständigen Ministerien und Hilfsorganisationen. Nach bisherigen Erkenntnissen befindet sich unter den Opfern auch ein Deutscher. Weitere 30 Deutsche werden vermisst. Westerwelle drückte der Familie des deutschen Opfers sein Mitgefühl aus. Der junge Mann stamme aus Hamburg, sagte eine Außenamtssprecherin. Laut "Bild am Sonntag" handelte es sich um einen 28-Jährigen, der für eine Hamburger Exportfirma dort gearbeitet hatte. Zum Zeitpunkt des Bebens hielt er sich den Angaben zufolge in einem Hotel in der Hauptstadt Port-au-Prince auf. Die Zahl der deutschen Todesopfer könnte sich noch erhöhen, sagte die Sprecherin. Wie viele Deutsche sich in Sicherheit hätten bringen können, sei noch unklar. Die deutsche Botschaft in Port-au-Prince sei personell verstärkt worden und bemühe sich fieberhaft um die Aufklärung des Schicksals der in Haiti befindlichen Deutschen. ddp

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