Deutschland sagt Krebs den Kampf an

Berlin. Der Kampf gegen Krebs soll in Deutschland durch mehr Vorsorge und den Ausbau flächendeckender Krebsregister gestärkt werden. Der Bundestag verabschiedete dazu gestern einen Gesetzentwurf der Bundesregierung. Die Gesundheitspolitiker wollen damit erreichen, dass die Menschen die Angebote zur Krebsfrüherkennung stärker nutzen

Berlin. Der Kampf gegen Krebs soll in Deutschland durch mehr Vorsorge und den Ausbau flächendeckender Krebsregister gestärkt werden. Der Bundestag verabschiedete dazu gestern einen Gesetzentwurf der Bundesregierung. Die Gesundheitspolitiker wollen damit erreichen, dass die Menschen die Angebote zur Krebsfrüherkennung stärker nutzen. Nach dem Vorbild der Brustkrebsvorsorge für Frauen sollen Versicherte künftig von ihrer Kasse auch gezielt zur Darmkrebs- und Gebärmutterhalskrebsvorsorge eingeladen werden.

Zudem sollen Krankheitsdaten von Patienten künftig bundesweit einheitlich erfasst werden. Die Politik will erreichen, dass die an den Kliniken angesiedelten Krebsregister flächendeckend ausgebaut und vergleichbare Daten über die Zahl der Krebsfälle, deren Behandlung und Verlauf gesammelt werden. Experten und Gesundheitsbehörden erhoffen sich davon bessere Erkenntnisse für die Therapie von Krebspatienten. Zwar gibt es in allen Bundesländern, auch im Saarland, bereits Krebsregister, diese unterscheiden sich teilweise aber in ihrer Struktur und Arbeitsweise. Das wird sich mit der einheitlichen Gesetzesgrundlage nun ändern. 90 Prozent der auf etwa acht Millionen Euro geschätzten Kosten für den Aufbau der klinischen Krebsregister übernimmt die Deutsche Krebshilfe, die Länder tragen die verbleibenden zehn Prozent.

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) sagte, damit bekomme Deutschland erstmals eine flächendeckende klinische Krebsregistrierung nach einheitlichen Standards, die auch Vergleichbarkeit und Austausch ermögliche. Dies sei ein "ganz starkes Signal" im Kampf gegen den Krebs, sagte Bahr. Der Ausbau der Krebsregister ist Bestandteil des Nationalen Krebsplans, den unter anderem das Bundesgesundheitsministerium und die Deutsche Krebshilfe im Jahr 2008 vereinbart hatten.

Krebs ist in Deutschland die zweithäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Jedes Jahr sterben an den Folgen der Krankheit mehr als 220 000 Menschen, zudem erkranken jährlich rund 490 000 Menschen neu daran. afp/dpa

Foto: dpa

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