Deutschland rüstet sich für Schweinegrippe

Mexiko/Saarbrücken. Die Schweinegrippe hat Europa erreicht: In Spanien wiesen Mediziner das mutierte Virus H1N1 bei einem kürzlich aus Mexiko zurückgekehrten Studenten nach. Bei zwei Patienten in Schottland bestätigte sich gestern Nachmittag der Krankheitsverdacht. Dagegen erwiesen sich drei Verdachtsfälle in Bielefeld als unbegründet

Mexiko/Saarbrücken. Die Schweinegrippe hat Europa erreicht: In Spanien wiesen Mediziner das mutierte Virus H1N1 bei einem kürzlich aus Mexiko zurückgekehrten Studenten nach. Bei zwei Patienten in Schottland bestätigte sich gestern Nachmittag der Krankheitsverdacht. Dagegen erwiesen sich drei Verdachtsfälle in Bielefeld als unbegründet. Mehrere europäische Länder untersuchten gestern weitere Patienten mit Grippesymptomen, die von Mexiko-Reisen zurückgekehrt waren. In Mexiko selbst stieg die Zahl der Grippetoten auf 149. Die Regierung von Mexiko-Stadt erwog, das gesamte Wirtschaftsleben der 20-Millionen-Metropole vorübergehend ruhen zu lassen, um die Ausbreitung des Erregers zu hemmen. In den USA sind nach den Worten von Präsident Barack Obama alle bisher 20 bestätigten Patienten von der Schweinegrippe genesen.Das Auswärtige Amt in Berlin verschärfte seine Reiseempfehlungen für Mexiko und rät jetzt "von nicht unbedingt erforderlichen Reisen" ab. Eine formelle Reisewarnung für Mexiko gab es aber bis gestern Abend nicht. Das Bundesgesundheitsministerium sieht Deutschland auf einen möglichen schweren Grippeausbruch gut vorbereitet. Die Bundesregierung geht von einer ausreichenden Menge antiviraler Medikamente in Deutschland aus. Der Pharmakonzern Novartis nimmt an, in drei bis sechs Monaten eine Impfung gegen das mutierte Schweinegrippevirus fertig zu haben.Die deutschen Airports riefen ihre Mitarbeiter und die Flugzeugbesatzungen zu erhöhter Wachsamkeit auf. So werden in Frankfurt aus Mexiko ankommende Passagiere bei Verdacht auf Schweinegrippe unmittelbar nach der Landung untersucht. Im Saarland traf sich gestern Gesundheitsminister Gerhard Vigener mit den Chefs der Gesundheitsämter sowie dem Geschäftsführer des Flughafens Saarbrücken, Friedhelm Schwan. Das Ministerium hatte bereits am Wochenende vor Beunruhigung in der Bevölkerung gewarnt. Es seien genügend antivirale Mittel im Land vorhanden. Das Land verfügt über einen eigenen "Influenza-Pandemie-Plan" mit sechs Phasen. , Seite A 4: Meinung dpa/redInfo-Hotline des Gesundheitsministeriums: Tel. (06 81) 5 01 36 94 und Tel. (06 81) 5 01 36 95.

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