Deutscher Geheimdienst: Großer IS-Anschlag droht

Berlin/Washington · Deutsche Experten befürchten einen großen Anschlag der Terrormiliz IS im Westen, um Europa und die USA in einen Krieg mit Bodentruppen zu ziehen. Schon jetzt schicken die USA mehr Soldaten in den Irak.

Der Bundesnachrichtendienst (BND) warnt vor einem "größeren öffentlichkeitswirksamen Terroranschlag im Westen" durch die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Das Magazin "Spiegel" zitierte gestern aus einer entsprechenden internen Analyse des Auslandsgeheimdienstes über die "mediale Terrorstrategie" des IS. Darin heißt es, die Islamisten könnten mit einem derartigen Anschlag versuchen, die internationale Koalition zur Entsendung von Bodentruppen nach Syrien und in den Irak zu zwingen. Wie es in dem Bericht laut "Spiegel" weiter hieß, zielt die vor allem über das Internet verbreitete IS-Propaganda schon seit geraumer Zeit darauf, "die vermeintlich finale Schlacht" zwischen IS und den internationalen Gegnern der Dschihadisten einzuläuten. Seit September rufe der IS daher zu Anschlägen gegen alle Nationen auf, die sich an der Koalition gegen die Islamisten beteiligen.

Derweil verschärfen die USA ihren Kampf gegen den IS. In der Nacht zum Sonntag griffen Kampfflugzeuge der USA einen Konvoi mit IS-Anführern an. Dabei seien "viele" Ex tremisten, darunter zwei regionale Chefs, getötet worden, zitierte die "New York Times" irakische Quellen. Gerüchte, nach denen bei dem Angriff der Anführer des IS, Abu Bakr al-Baghdadi, entweder verletzt oder getötet worden sei, bestätigten sich nicht.

Die USA kündigten auch an, ihre Truppenpräsenz im Irak zu verdoppeln. Bis zu 1500 weitere Soldaten sollten in den kommenden Monaten in das Land geschickt werden, um die irakischen Sicherheitskräfte im Kampf gegen den IS zu beraten und auszubilden. An Kampfhandlungen sollen sie aber nicht teilnehmen. Damit steigt die Zahl der US-Truppen im Land auf rund 3000. >

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