Deutsche rechtzeitig zum Advent in Kauflaune

Frankfurt/Saarbrücken · 280 Euro wollen die Deutschen in diesem Jahr für Weihnachtsgeschenke ausgeben, schätzen Konsumforscher. Der Einzelhandel im Saarland rechnet mit einem Umsatzplus gegenüber letztem Jahr von vier Prozent.

Die Verbraucher in Deutschland kommen pünktlich zu Weihnachten wieder so richtig in Kauflaune - und auch die Geschäfte im Saarland setzen auf wachsende Umsätze. "Die Gabentische werden auch 2016 wieder brechend voll sein", sagte Wolfgang Adlwarth von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) gestern. 280 Euro wollen die Deutschen im Schnitt für Geschenke ausgeben, ergab eine repräsentative GfK-Umfrage. Das wären sechs Euro mehr als im Vorjahr. Die Hälfte planten sogar Ausgaben von durchschnittlich 324 Euro . Insgesamt wollen neun von zehn Verbrauchern zum Fest etwas verschenken. Der monatliche GfK-Konsumklimaindex erhöhte sich nach zwei Rückgängen in Folge für Dezember wieder auf 9,8 Punkte. Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft zog nach dem Dämpfer im Vormonat auch die Neigung an, größere Anschaffungen zu tätigen.

Allerdings: Der Online-Handel wird sich wieder ein großes Stück vom Kuchen abschneiden. Von den gut 91 Milliarden Euro , die der Handel im November und Dezember 2016 voraussichtlich umsetzt, dürften nach Schätzungen des Handelsverbandes HDE über zwölf Milliarden Euro in den Kassen der Online-Anbieter landen. Sie werden den klassischen Händlern also weitere Marktanteile abnehmen.

Die saarländischen Händler erwarten dennoch "ein hervorragendes Weihnachtsgeschäft". Diese Auffassung vertritt Hans Agostini, Präsident des Landesverbands Einzelhandel Saar. Er rechnet mit einem Umsatzplus von annähernd vier Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bei den Wachstumsraten im Online-Handel mahnt er zur Besonnenheit. Dieser Anteil werde zwar steigen. "Aber der klassische Handel kann mit einer guten Beratung und seiner Nähe zum Kunden auch weiterhin punkten", meint er.

Und die Konsumforscher machen den Einzelhändlern auch fürs kommende Jahr Hoffnung. An der starken Rolle des Konsums als wesentlicher Treiber des deutschen Wirtschaftswachstums wird sich nach Einschätzung der GfK absehbar nichts ändern. Wegen der niedrigen Zinsen sitze den meisten Deutschen das Geld locker.

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