Deutsche Industrie will 40 000 Jobs schaffen
Berlin/Saarbrücken · Allein im Bereich der Industrie-Unternehmen werden dieses Jahr zehntausende Arbeitsplätze entstehen. Das zeigt eine bundesweite Befragung. Demnach erwartet die große Mehrheit der Firmen gleichbleibend gute oder bessere Geschäfte.
Die deutsche Industrie will in diesem Jahr 40 000 Arbeitsplätze schaffen. Das geht aus dem gestern vorgestellten "Industriereport 2014" des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) hervor. Die allermeisten Betriebe im Industriebereich schauen demnach optimistischer in die Zukunft als noch vor einem Jahr. So rechne etwa jedes dritte Unternehmen mit besseren Geschäften in den kommenden zwölf Monaten, 56 Prozent erwarteten zumindest keine Verschlechterung. Entsprechend zuversichtlich zeigt sich der DIHK mit Blick auf die Schaffung von Jobs. "Die Industrie hat das Zeug, 2014 Konjunktur-Treiber Nummer eins zu werden", sagte Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. Sowohl der Export als auch die Binnennachfrage gewinnen demnach an Schwung. Viele Schlüssel-Branchen wollten deshalb ihre Produktionskapazitäten erweitern und investieren. Risiken sieht Wansleben allerdings in der Entwicklung der Energiepreise. Die Erhöhung der Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz wirke als "erheblicher Kostentreiber". Deshalb plant bereits ein Viertel der Industrie-Unternehmen, "Produktionskapazitäten ins Ausland zu verlagern oder heimische Produktion zu verringern", wie die Studie zeigt.
Für das Saarland rechnet die Industrie- und Handelskammer (IHK) dieses Jahr mit rund 2000 neuen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen in Industrie, Handel und Dienstleistungen. "Dieser Trend ist nach den uns vorliegenden Zahlen stabil", sagte IHK-Geschäftsführer Mathias Hafner zur SZ. Auch ein Sprecher des Arbeitsministeriums hält diese Zahl für realistisch.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften bleibt derweil hoch. Im letzten Quartal 2013 gab es auf dem ersten Arbeitsmarkt (das sind alle Jobs ohne staatliche Zuschüsse) bundesweit rund 1,06 Millionen offene Stellen. Nach Angaben des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung waren das 20 000 Stellen mehr als im Vorjahreszeitraum.