Deutsche haben zweithöchste Abgaben-Last

Paris/Berlin · Fast die Hälfte der Arbeitskosten geht bei deutschen Arbeitnehmern für Steuern und Abgaben drauf. Die gute Nachricht ist: Im vorigen Jahr verringerte sich diese Belastung etwas – vor allem für Doppelverdiener ohne Kind.

Die Steuer- und Abgabenlast der Bundesbürger ist im vergangenen Jahr leicht gesunken. Im internationalen Vergleich liegen deutsche Arbeitnehmer jedoch weiter in der Spitzengruppe. Das zeigt eine Studie der Organisation für Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die in Auszügen gestern vorlegt wurde. Vor allem Alleinstehende und kinderlose Ehepaare sind hierzulande vergleichsweise hoch belastet: Für diese Bevölkerungsgruppen fallen nur in Belgien höhere Abzüge an. Bei Familien dagegen liegt Frankreich noch vor Deutschland.

Nach dem Bericht wurde ein unverheirateter, kinderloser Bundesbürger mit Durchschnitts-Verdienst 2013 durch den sogenannten Steuerkeil (Anteil der Steuern und Abgaben an den Arbeitskosten) mit 49,3 Prozent belastet. Im Jahr davor machte dieser Anteil noch 49,6 Prozent aus. Am meisten sanken demnach die Belastungen für Doppelverdiener-Ehepaare ohne Kinder. Ihr Steuerkeil lag bei 45,1 Prozent und damit um 0,4 Punkte unter dem Wert von 2012. Auch für die anderen Familien-Konstellationen ging die Belastung leicht zurück.

Dagegen erhöhte sich die Steuer- und Abgaben-Quote voriges Jahr in 21 der 34 OECD-Länder. Am stärksten fiel die Steigerung in Portugal, der Slowakei und den USA aus. Im OECD-Mittel gingen 35,9 Prozent der Arbeitskosten für ledige Durchschnittsverdiener ohne Kind für Steuern und Abgaben drauf. Für den Vergleich wird der durchschnittliche Jahres-Bruttoverdienst eines Vollzeit-Arbeitnehmers in der Privatwirtschaft herangezogen. Für die Bundesrepublik lag dieser Wert voriges Jahr bei 45 170 Euro.

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