Deutsch-Französischer Vertrag Merkel und Macron sichern ICE-Strecke Saarbrücken–Paris

Saarbrücken · Im Rahmen des deutsch-französischen Vertrags von Aachen haben beide Seiten Projekte vereinbart, von denen das Saarland profitieren kann.

 Der französische Präsident Emmanuel Macron und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) signierten am Dienstag im Krönungssaal des Aachener Rathauses das neue Freundschaftsabkommen beider Länder – unter den Augen der Außenminister Jean-Yves Le Drian  (hinter Macron) und Heiko Maas (rechts).

Der französische Präsident Emmanuel Macron und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) signierten am Dienstag im Krönungssaal des Aachener Rathauses das neue Freundschaftsabkommen beider Länder – unter den Augen der Außenminister Jean-Yves Le Drian  (hinter Macron) und Heiko Maas (rechts).

Foto: dpa/Oliver Berg

Die Zukunft der ICE-Verbindung von Saarbrücken nach Paris, die wegen der Konkurrenz durch die Strecke Frankfurt-Straßburg-Paris unter Druck steht, scheint gesichert. Die Verbindung hat Eingang in eine Liste vorrangiger Projekte gefunden, die Paris und Berlin im Rahmen des neuen deutsch-französischen Freundschaftsvertrags vereinbart haben. Dort wird die „Verbesserung“ der grenzüberschreitenden Bahnverbindungen – darunter ausdrücklich der zwischen Saarbrücken und Paris – als gemeinsames Vorhaben festgelegt. Das Saarland erhofft sich dadurch dem Vernehmen nach vor allem, dass die ICE-Linie Frankfurt-Saarbrücken-Paris durch optimierte Fahrzeiten attraktiv bleibt.

Der neue Freundschaftsvertrag Deutschlands und Frankreichs, der den historischen Élysée-Vertrag von 1963 ergänzen soll, wurde am Dienstag im Krönungssaal des Aachener Rathauses von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron feierlich unterzeichnet. Er sieht eine engere Zusammenarbeit der beiden Länder in der Wirtschafts-, Verteidigungs- und Europapolitik vor.

Der Vertrag von Aachen bilde „ein solides Fundament für ein einzigartiges Netzwerk der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, welches nicht nur ein europäisches, sondern ein weltweites Vorbild auf diesem Gebiet ist“, lobte Saar-Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) am Dienstag. Die Projektliste, die mit dem Vertrag einhergeht, könne zudem für das Saarland „viele Vorzüge“ bereithalten. Der Vertrag trage eine starke saarländische Handschrift.

Saarbrückens Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD) begrüßte, dass die Verbesserung der Bahnverbindung nach Paris in der Prioritätenliste konkret genannt wurde. Das grundsätzliche Bekenntnis zur Verbesserung grenzüberschreitender Bahnverbindungen stärke zudem auch die Strecke nach Saargemünd, erklärte Britz, die wie Ministerpräsident Hans in Aachen an der Unterzeichnungszeremonie teilnahm. Sie verwies auch auf die Einrichtung eines deutsch-französischen Forschungs- und Innovationsnetzwerks für Künstliche Intelligenz (KI), das in der Prioritätenliste steht und auf der Basis der bestehender Strukturen eingerichtet werden soll. Hier müsse Saarbrücken mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz und der Informatik eine zentrale Rolle spielen, so Britz.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort