Der unterkühlte Favorit

Washington · Washington. Der vergleichsweise moderat ausgerichtete Republikaner Mitt Romney (64) hat einige Vorteile auf seiner Seite. Nicht zuletzt stehen die stärksten Geldgeber hinter ihm. Romney, der jahrelang in der Privatwirtschaft tätig war und als Unternehmensberater ein Millionenvermögen machte, unterstreicht immer wieder seine Kompetenz in Finanz- und Wirtschaftsfragen

Washington. Der vergleichsweise moderat ausgerichtete Republikaner Mitt Romney (64) hat einige Vorteile auf seiner Seite. Nicht zuletzt stehen die stärksten Geldgeber hinter ihm. Romney, der jahrelang in der Privatwirtschaft tätig war und als Unternehmensberater ein Millionenvermögen machte, unterstreicht immer wieder seine Kompetenz in Finanz- und Wirtschaftsfragen.Doch Romney hat auch Schwachstellen. Er gilt im Umgang als spröde und unterkühlt und kann angeblich nicht gut mit "einfachen Leuten" umgehen. Mal bietet er einem Kontrahenten spontan eine 10 000-Dollar-Wette an oder er sagt, dass seine Ehefrau mehrere Cadillacs besitzt - Reichtum derart offen an den Tag zu legen, kommt bei konservativen Republikanern gar nicht gut an.

Bei moderaten Wählern schneidet der Vater von fünf Söhnen zwar gut ab, aber konservative und vor allem religiös ausgerichtete Republikaner vermissen feste Grundsätze und politische Standhaftigkeit. Außerdem ist Romney Mormone, was vielen Evangelikalen im Republikanerlager tief suspekt ist.

Romney gilt als Mann, der sein Mäntelchen gerne nach dem Wind hängt. So setzte er als Gouverneur eine Gesundheitsreform durch, die der späteren Reform Obamas reichlich ähnelt. Doch heute stimmt Romney in den Chor der Republikaner ein, die "Obamacare" abschaffen wollen. In Sachen Umweltschutz und Abtreibung zeigte er sich ähnlich flexibel.

Außenpolitisch tritt Romney zwar für ein starkes Amerika ein, aber wenn es um den Truppenabzug aus Afghanistan, Foltermethoden oder den Iran geht, dann hält er sich seine Positionen weitgehend offen. dpa

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