"Der Umgang mit Beben gehört für die Japaner zum Alltag"
Wie bewältigen die Japaner die Erdbebenkatastrophe?Krischek: Was vor Ort passiert, ist nicht so spektakulär wie das, was in Deutschland daraus gemacht wird. Hier wird dramatisiert, weil wir keinen Umgang mit solchen Naturkatastrophen haben. Die Fernsehbilder geben nicht wieder, dass das Unglück für die Japaner nichts Ungewöhnliches darstellt
Wie bewältigen die Japaner die Erdbebenkatastrophe?Krischek: Was vor Ort passiert, ist nicht so spektakulär wie das, was in Deutschland daraus gemacht wird. Hier wird dramatisiert, weil wir keinen Umgang mit solchen Naturkatastrophen haben. Die Fernsehbilder geben nicht wieder, dass das Unglück für die Japaner nichts Ungewöhnliches darstellt. Das können Sie an der Disziplin der Menschen erkennen.
Wie meinen Sie das?
Krischek: Der Umgang mit Erdbeben gehört für die Bevölkerung seit Jahrzehnten zum Alltag. Damit wächst man auf. In den Schulen wird jeden Monat der Notfall geübt. Die Kinder wissen genau, wie sie sich zu verhalten haben. Die gesamte Bevölkerung weiß, welche Plätze sie im Notfall aufzusuchen hat, welche Parks und andere Orte. Es gibt Notfallpläne in allen Haushalten, in den Schulen, in den Firmen. Einmal im Jahr wird zudem im gesamten Land der Notfall geübt. Wie kann von Deutschland aus geholfen werden?
Krischek: Für Unternehmen sehe ich wenig Chancen. Alles, was benötigt wird, ist vorhanden. Durch den Unfall im Atomkraftwerk wird es aus meiner Sicht aber ein Umdenken in der Energieversorgung geben, hin zu erneuerbaren Energien. Wenn hier deutsche Unternehmen feinfühlig vorgehen, könnnten sich für sie Marktchancen eröffnen.