Gesellschaft Der Süden ist jung – das Saarland altert

Saarbrücken · Junge Leute zieht es nach Süddeutschland. Im Saarland leben mehr Ältere als im Bundesschnitt, zeigt eine neue Studie.

 Ein Jogger läuft  durch einen  Park an einer Frau mit Gehhilfe vorbei.

Ein Jogger läuft durch einen Park an einer Frau mit Gehhilfe vorbei.

Foto: picture alliance / dpa/Axel Heimken

(SZ/dpa). Weit mehr als jeder fünfte Saarländer ist inzwischen älter als 65 Jahre. Damit zählt das Land zu den Regionen mit einer eher älteren Bevölkerung, wie eine neue Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung zeigt, für die Daten aus dem Jahr 2015 ausgewertet wurden.

Doch die Lage im Saarland ist nicht einheitlich. Die meisten Menschen im klassischen Rentenalter leben der neuen Übersicht zufolge im Saarpfalz-Kreis. Dort sind fast 24 Prozent aller Bewohner über 65 Jahre alt. Ausschlaggebend für diesen Spitzenplatz ist die rapide Entwicklung der letzten Jahre. Im Saarpfalz-Kreis hat der Anteil der Menschen im Rentenalter landesweit am stärksten zugenommen - nämlich um fast 5,4 Punkte zwischen dem Jahr 2000 und dem Jahr 2015. Die geringste Quote älterer Bürger weist mit 21,38 Prozent der Kreis Merzig-Wadern auf - weil hier der Anteil der älteren Bevölkerung in diesem Zeitraum landesweit am wenigsten gestiegen ist (plus 3,91 Punkte). Aber selbst in Merzig-Wadern liegt der Anteil der über 65-Jährigen noch über dem Bundesschnitt von 21,1 Prozent.

Auch beim Durchschnittsalter übertreffen alle saarländischen Kreise den Bundesschnitt von 43,9 Jahren. Der Stadtverband Saarbrücken hat mit durchschnittlich 45,02 Jahren landesweit die jüngste Bevölkerung (siehe Grafik).

Generell analysieren die Forscher: In Bayern, Baden-Württemberg und im Nordwesten wohnen mehr junge Menschen als in anderen Teilen Deutschlands. Freiburg hat mit 39,8 Jahren die jüngsten Einwohner. Die ältesten Deutschen leben in Dessau in Sachsen-Anhalt. Hier beträgt das Durchschnittsalter 49,5 Jahre. Deutschlandweit stieg das Durchschnittsalter von 2000 bis 2015 um 3,3 Jahre. Dieser Trend dürfte sich allerdings durch den Zuzug überdurchschnittlich junger Flüchtlinge abgeschwächt haben.

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