Der Protest erreicht die Provinz

Kiew · Nach dem Tod von Aktivisten bei den Protesten in Kiew haben Regierungsgegner nun auch in den westlichen und zentralen Landesteilen Rathäuser besetzt. Gestern waren nach Medienberichten elf von 27 Gebietsverwaltungen in der Hand der Oppositionellen.

Sie fordern den Rücktritt des Präsidenten Viktor Janukowitsch und Neuwahlen.

In der Westukraine eroberten die Demonstranten etwa die Gebietsverwaltungen von Lwiw (Lemberg), Ternopol, Iwano-Frankowsk, Luzk, Rowno, Tschernowzy (Czernowitz) und Chmelnizki. In der Zentralukraine gelten die Rathäuser von Winniza und Poltawa sowie von Tschernigow nördlich von Kiew als besetzt. "Übergangsräte" verboten an einigen Orten die Arbeit der regierenden Partei der Regionen und der Kommunisten. Demonstrationen gegen Janukowitsch gab es zudem in Kirowograd, Nikolajew, Odessa, Cherson, Charkow und Lugansk. Unterstützung für die prowestliche Euro-Maidan-Bewegung kommt auch von Fans 15 großer Fußballvereine des Landes. Nach Rekordmeister Dynamo Kiew erklärten sich Fans der Clubs Metallist Charkow, Schachtjor Donezk, Dnjepr Dnjepropetrowsk und Sewastopol bereit, Demonstrationen der Opposition zu schützen.

Hingegen verhinderte im Osten und Süden des Landes die Polizei vielerorts Erstürmungen. Versuche scheiterten etwa in Dnjepropetrowsk und Saporoschje. In Schitomir wurden die Aktivisten ebenfalls abgewehrt. In Sumy stellte die Polizei die Kontrolle über das Rathauses wieder her. Ähnliches wird aus Tscherkassy berichtet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort