Schlappe für Macron Der Präsident vernachlässigt das ländliche Frankreich
Emmanuel Macron ist das Gewinnen gewohnt. Nun hat der Präsident eine erste Niederlage hinnehmen müssen. Der „Tsunami“ scheint erst einmal seine Kraft verloren zu haben. Statt dessen festigen die Traditionsparteien ihre Anteile: vor allem die Republikaner, aber auch die fast schon in der Versenkung verschwundenen Sozialisten. Die zweite Parlamentskammer bildet damit die alte politische Landschaft Frankreichs ab, bevor Macron sie erschütterte.
Doch die Senatswahlen sind indirekte Wahlen. Deshalb sagt das Ergebnis auch nicht viel über die Stimmung in der Bevölkerung aus. Die Senatoren werden von Kommunal- und Regionalpolitikern gewählt. Und genau in den Kommunen ist Macron bisher nicht präsent. Erst die kommenden Jahre werden zeigen, ob seine Partei es schafft, in den Gemeinden Wurzeln zu schlagen. Dann erst ist sie auch wirklich eine Partei und nicht nur die Nachgeburt einer One-Man-Show. Bisher konzentriert sich der Präsident auf Paris. Das ländliche Frankreich, das Terrain des Front National, vernachlässigt er dabei.