Probleme im ländlicher Raum Dem ländlichen Raum fehlt eine lautstarke Lobby

Für deutsche Städte fehlt es wahrlich nicht an findigen Verkehrskonzepten. Nicht alle freilich erweisen sich als großer Wurf. Aber immerhin funktioniert vieles auf engem und dichtbesiedeltem Raum leidlich bis gut – so wie etwa das Carsharing in zahlreichen Citys, das den Personennahverkehr ergänzt, der in weiten Teilen ohnehin ausreichend eng getaktet ist.

Probleme im ländlicher Raum: Dem ländlichen Raum fehlt eine lautstarke Lobby
Foto: SZ/Robby Lorenz

Über den ländlichen Raum hat sich die Politik lange wenig bis keine Gedanken gemacht. Jedenfalls nicht laut. Neue Ideen sprießen da nur spärlich. Das rächt sich längst. Günstige Grundstücke sind kein ausreichender Grund, in eine Service-Wüste zu ziehen. Schon gar nicht für junge Familien, wenn es an Verkehrs- und Schulangeboten fehlt und der nächste Bäcker oder Supermarkt mehr als zwanzig Kilometer entfernt ist. Deshalb bleiben die älteren Menschen auf dem Land zunehmend unter sich. Wenn sich aber alle zwei Stunden mal ein Bus dorthin verirrt und am Wochenende womöglich überhaupt keiner, dann erübrigt sich alles Gerede über mehr Lebensqualität für die Senioren. Mit Sammeltaxis allein ist einem Minimum an Flexibilität nicht genüge getan. Und mit knapper Rente ist selbst eine Arztpraxis schwer zu erreichen, zumal wenn Netzwerke durch Mangel an jüngeren Bewohnern zunehmend wegbrechen. Nur zaghaft scheint sich die Politik auch im Saarland seit dem vergangenen Wahlkampf dem Thema „ländlicher Raum“ zu nähern. Tatsächlich aber fehlt es an einer lautstarken Lobby – und da geben auch manche Landräte keine gute Figur ab.

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