Angriff auf die Pressefreiheit Das Trump-Video entsetzt die Medienwelt

Washington · (dpa) Mit seinem Video gegen den Sender CNN hat US-Präsident Donald Trump in der Medienwelt Empörung und Sorge um die Pressefreiheit ausgelöst. CNN und große US-Medien wie die „Washington Post“ verurteilten den Clip als Aufruf zur Gewalt, der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) sprach von „Hetze gegen Journalisten“. Die Aufnahme aus einer alten Wrestling-Show zeigt, wie Trump einem Mann ins Gesicht schlägt, dessen Gesicht in der überarbeiteten neuen Version mit einem CNN-Logo überblendet ist. Trump selbst verbreitete den Clip über Twitter weiter. Bis gestern wurde die Nachricht über 293 000 mal weiter gepostet. Über 479 000 Nutzer klickten „Gefällt mir“.

Das amerikanische Reporters Committee for Freedom of the Press erklärte, Trumps Tweet sei „unter der Würde des Präsidentenamtes“ aber traurigerweise „nicht unter der Würde dieses Präsidenten“. Das Committee to Protect Journalists warnte, einzelne Medien ins Visier zu nehmen, nähre ein Umfeld, in dem „physische Angriffe als akzeptabel aufgefasst“ werde.

Der DJV fordert Trump auf, die „Hetze gegen Journalisten“ zu beenden. „Heute knüpft er sich CNN vor, morgen vielleicht die USA-Korrespondenten von ARD und ZDF“, erklärte der DJV-Chef Frank Überall. Er appellierte an die USA-Korrespondenten, unbeirrt weiter kritisch und unvoreingenommen zu berichten. Der Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen (ROG), Christian Mihr, warnte: „Mit jeder derartigen Äußerung Trumps steigt die Gefahr, dass irgendein Eiferer ihn beim Wort nimmt und tatsächlich zu Gewalt gegen Journalisten greift.“

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