Temperaturen über 30 Grad Das Saarland schwitzt – Abkühlung nicht in Sicht

Saarbrücken · An Temperaturen über 30 Grad müssen sich die Saarländer vorerst gewöhnen. Die Bauern klagen bundesweit.

(vet/ts/SZ)  Die Saarländer müssen sich weiter auf heiße Tage einstellen. Ein Ende der Hitzewelle, die Deutschland erfasst hat, ist nicht in Sicht. Das sagte gestern Oliver Klein, Meteorologe beim Wetterdienst MeteoGroup in Bad Dürkheim, der SZ. Die Probleme von Trockenheit, Waldbrandgefahr und niedrigen Flusspegeln würden sich eher noch verschärfen. Bis weit in den August hinein sei eine große Umstellung der Wetterlage nach seinen längerfristigen Modellen nicht in Sicht. Im Saarland werden für die kommenden Tage durchgehend Höchstwerte von über 30 Grad gemeldet. Ein wenig Regen ist nur für den Samstag vorhergesagt.

Eine vergleichbare Trocken- und Hitze-Periode habe es in Deutschland zuletzt 2003 gegeben, sagte Klein. Allerdings habe dies schon damals als Jahrhundertereignis gegolten. Insofern könne man von einer „Klimaverschiebung sprechen, die zum Teil auch menschengemacht ist“, sagte Klein.

Die aktuelle Trockenheit, die vor allem den Norden Deutschlands trifft, hat die Bauern auf den Plan gerufen. „Wir erwarten Schäden in Milliardenhöhe“, sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied der „Passauer Neuen Presse“. Allein beim Getreide sei mit sieben bis acht Millionen Tonnen weniger Ernte zu rechnen, das wäre ein Schaden von rund 1,4 Milliarden Euro. Dazu kämen Trockenschäden bei den Herbstkulturen wie Mais, Zuckerrüben oder Kartoffeln. Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) forderte einen Agrar-Gipfel.

Die Saar-Bauern äußerten sich weniger alarmiert. Zwar bringen sie wegen der heißen Witterung ihre Getreideernte deutlich früher ein als sonst üblich. „Wir haben die Ernte am 1. August nahezu abgeschlossen. Normalerweise beginnen wir dann erst damit“, sagte Alexander Welsch, Agrar-Referent beim Bauernverband des Saarlandes der SZ. In diesem Jahr sei mit einer „eher durchschnittlichen Getreideernte von rund 125 000 Tonnen zu rechnen“, so Welsch.

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