Helle Thorning-Schmidt: Als die 45-jährige Chefin der Sozialdemokraten im September 2011 zur neuen Regierungschefin gewählt wurde, war das ein Novum für die Dänen. Sie ist die erste Frau, die in Kopenhagen regiert. Die Blondine, die wegen ihres modischen Auftretens von der Boulevard-Presse den Beinamen "Gucci-Helle" bekam, bedeutete auch deshalb eine Überraschung, weil das sonst so europakritische Dänemark mit ihr eine glühende Kämpferin für die EU gewählt hatte. Sie studierte am Europakolleg in Brügge, lernte dort auch ihren Mann Stephen Kinnock kennen, den Sohn des früheren Vorsitzenden der britischen Labour-Partei, Neil Kinnock. 1999 zog sie als Abgeordnete ins Europäische Parlament, 2005 ins Kopenhagener Parlament ein.Villy Sövndal: Der dänische Außenminister stammt von einem Bauernhof in Nordwestjütland. Zunächst absolvierte er eine Ausbildung an der Musikhochschule, bildete sich dann für den Lehrerberuf weiter. Er gilt als exzellenter und humorvoller Rhetoriker. Sövndal hat erheblichen Anteil daran, dass die dänischen Sozialdemokraten in den letzten Jahren von ihrem EU-kritischen Kurs abwichen. Im eigenen Land wurde er durch ein Buch bekannt, das er zusammen mit Lene Espersen (Vorsitzende der Konservativen) verfasst hatte. Darin beschreibt er liebevoll eine Reise durch seine Heimat.

Bjarne Corydon: Dänemarks Finanzminister ist ein guter Bekannter seiner Chefin. Der heute 38 Jahre alte studierte Staatswissenschaftler übernahm während der gemeinsamen Zeit im Europäischen Parlament die Vertretung, als Thorning-Schmidt im Mutterschutzurlaub weilte. Corydon gilt als Stratege und enger Berater der Ministerpräsidentin und als einer der Befürworter des Euro. Bisher konnte er sich aber weder in seiner Partei noch im Land durchsetzen. Von ihm stammen zahlreche Analysen, die die enge Bindung Dänemarks an die Euro-Zone beschreiben. dr