CSU-Chefs seit 1945 Diese neun Männer führten die Christsozialen

München · Markus Söder ist der neunte CSU-Chef seit der Gründung der Partei 1945 – und diese Politiker waren seine Vorgänger:

Josef Müller (Dezember 1945 bis Mai 1949): Der legendäre „Ochsensepp“ hob die Partei nach dem Zweiten Weltkrieg mit aus der Taufe. Seinen Spitznamen erhielt das Bauernkind, weil es in den Schulferien mit einem Ochsengespann Mist auf die Felder fuhr. Müller setzte die konfessionelle Öffnung der CSU durch.

Hans Ehard (Mai 1949 bis Januar 1955): Er bezeichnete sich als Mann des Ausgleichs. In seine Amtszeit fiel die größte Niederlage der CSU: Bei der Landtagswahl 1950 lag die SPD mit 28 Prozent leicht vor der Partei.

Hanns Seidel (Januar 1955 bis März 1961): Sein Name ist verbunden mit der Entwicklung Bayerns vom Agrar- zum modernen Industrieland. In der CSU sorgte Seidel für ein Ende der jahrelangen Flügelkämpfe.

Franz Josef Strauß (März 1961 bis Oktober 1988): Der Münchener Metzgerssohn prägte die Partei von 1961 bis zu seinem Tod 1988 länger als jeder andere Vorsitzende. 1979 wurde er mit 99 Prozent im Amt bestätigt – das beste Votum in der Geschichte der CSU.

Theo Waigel (November 1988 bis Januar 1999): Die CSU-Basis verehrte Waigel nicht nur wegen seiner Volkstümlichkeit und seines bissigen Humors. Nach dem Tod von Strauß setzte er auf einen Kurs zwischen „Tradition und Fortschritt“ und öffnete der Partei den Weg zu mehr innerparteilicher Demokratie.

Edmund Stoiber (Januar 1999 bis September 2007): Der Oberbayer verordnete dem Freistaat harte Verwaltungsreformen und einen umstrittenen Sparkurs. In seiner Amtszeit legte Bayern 2006 als erstes Bundesland einen ausgeglichenen Haushalt vor. Im Ländervergleich belegt der Freistaat Spitzenplätze in Wirtschaft und Bildung. „Laptop und Lederhose“ war das Sinnbild der Ära Stoiber.

Erwin Huber (September 2007 bis Oktober 2008): Jahrelang war er der Mann in der zweiten Reihe, dann wurde er nach dem Sturz Stoibers an die Spitze der CSU gewählt. Doch seine Amtszeit war nur kurz. Nach dem Verlust der absoluten Mehrheit der CSU bei der Landtagswahl 2008 musste er den Chefsessel nach knapp einem Jahr wieder räumen.

Horst Seehofer (Oktober 2008 bis Januar 2019): Als er CSU-Chef und Ministerpräsident wurde, war die CSU intern zerstritten. 2013 holt er im Landtag die verlorene absolute Mehrheit zurück. Nach den mauen Ergebnissen im Bund 2017 und Land 2018 wurde der Druck auf ihn zu groß und er verkündete seinen Rücktritt.

Markus Söder (seit Januar 2019): Schon vor Seehofers Rücktrittserklärung zählte der Franke, der seit März 2018 auch bayerischer Ministerpräsident ist, in der CSU lange als aussichtsreichster Kandidat für den Parteivorsitz. Söders Ziel ist es nun, die CSU umfassend zu reformieren.

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